St. Johannes Ev. Ummendorf

Geschichte der Pfarrei Ummendorf

Zur Pfarrei gehören neben Ummendorf u.a. auch Buschhorn mit einer Barockkapelle, Häusern mit einer Kapelle, Jordandbad und Reichenbach.

Früheste Besiedlungsspuren der Gemeinde reichen in die Römerzeit. 1373 erwarb die Abtei Weissenau kirchlichen Besitz samt einer Burg. Der Besitz ging 1565 an die Benediktinerabtei Ochsenhausen. Nach der Säkularisation kam Ummendorf 1803 an das Haus Metternich, wurde 1805 württembergisch und ist seit 1810 eine selbständige Gemeinde.

Kirchlich wurde Ummendorf zunächst zum Bistum Konstanz zugeordnet, heute ist es in der  Diözese Rottenburg-Stuttgart verankert. Seit dem 14. Jahrhundert gehört Ummendorf zum Dekanat Biberach. Da das Fest Johannes des Täufers seit 1405 am Sonntag vor dem 24. Juni besonders gefeiert worden war, ist anzunehmen, dass er als ursprünglicher Ortsheiliger verehrt wurde. Das Jordanbad wurde 1814 eingepfarrt.

Eine Pfarrkirche dürfte bereits im frühen Mittelalter errichtet worden sein. Umbaumaßnahmen sind erstmals 1395 erwähnt. 1460 erfolgte eine erneute Weihe, ebenso die Einsegnung der Johanneskapelle.

Ab 1593 wurde eine spätgotische Kirche durch einen Spätrenaissancebau ersetzt. 1709 wütete eine Feuersbrunst. 1717 bis 1719 wuchs eine hochbarocke Wandpfeilerhalle empor. Zwei Hochaltarstatuen, die Seitenaltarblätter und manche Kostbarkeiten von damals sind heute noch erhalten. 1803 brach erneut ein Brand aus mit verheerenden Zerstörungen. Mit dem Wiederaufbau der Kirche wurden die Altäre, die Kanzel und der Taufstein klassizistisch gestaltet. Damals wurde auch das Wappenschild des Hauses Metternich, das das Patronat inne hatte, am Chorbogen angebracht. Im klassizistischen Altar von 1804/05 findet sich als Halbrelief der Kirchenpatron Johannes Evangelist mit Adler und Buch. Die beiden überlebensgroßen Bischofsgestalten am Hochaltar, die die Feuersbrunst überlebt hatten, stellen wohl die Apostel Petrus und Paulus dar. 1805 konnte die Pfarrgemeinde wieder in ihr nun spätklassizistisches Gotteshaus einziehen. 1888 wurde eine neue Orgel eingebaut, 1956 erneuert.

Johanneskapelle

Die Johanneskapelle nahe der Umlach wurde bereits als spätromanische Nebenkirche im Jahre 1300 bezeugt. Später ist sie mehrfach verfallen und wurde neu errichtet. Das heutige Barockkirchlein wurde 1737 erbaut. Renovierungen erfolgten zuletzt 2013. Besonders sehenswert sind darin Stukkaturen, das Deckengemälde, der Rokokoaltar und das Altarblatt, auf dem die Hinrichtung des Täufers dargestellt ist.

Pfarrer Engelbert Hofele ließ 1891 – 1892 eine neuromanische Kreuzbergkirche errichten, die wegen „Baufälligkeit“ 1973 abgerissen wurde. Ein Neubau einer Kreuzbergkapelle wurde 2013 eingeweiht.

Im Rahmen des Projekts "Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland" wurden vom Bildarchiv Foto Marburg (Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte) wunderschöne Fotografien unserer Johanniskapelle erstellt. Diese finden Sie hier

Kapelle in Häusern

Weitere Informationen

Ausführlich dargestellt und bebildert finden Sie weitere Informationen in einer kleinen Schrift von Dr. Otto Beck im Schriftenstand der Kirche, aus dem diese Informationen entnommen sind und bezüglich der Kreuzbergkapelle auf der Homepage des Fördervereins

Bildergalerie