Zum 80. Jahrestag der Rückkehr von Bischof Sproll aus der Verbannung

In den vergangenen Wochen wurde des Kriegsendes am 8. Mai vor 80 Jahren gedacht. Zum 80. Mal jährt sich damit auch die Rückkehr des 1938 durch die Nationalsozialisten aus der Diözese Rottenburg vertriebenen Bekennerbischofs Dr. Joannes Baptista Sproll. Wegen seines Widerstandes gegen das NS-Regime wurde er als einziger deutscher Bischof aus seiner Diözese verbannt. Nach verschiedenen Stationen seiner Flucht fand er 1941 Aufnahme im Heilbad Krumbad. Körperlich schwer gezeichnet, aber ungebrochen führte ihn der Weg bei seiner Rückkehr zunächst nach Ulm, wo er am 12. Juni 1945 nach fast siebenjährigem Exil das erste Mal wieder den Boden seiner Diözese betrat. Hier vor der St. Georgskirche wurde er mit großem Jubel empfangen und von seinem Freund, Dekan Msgr. Gageur, begrüßt. Am späten Abend kehrte er in seine Residenzstadt zurück, wegen der damals geltenden Ausgangssperre war kein festlicher Empfang möglich. Erst am 14. Juni, dem 18. Jahrestag seiner Inthronisation als Bischof von Rottenburg, konnte das eigentliche Fest der Rückkehr unter Teilnahme tausender Gläubigen gefeiert werden. In der Predigt sagte Bischof Sproll u.a.: „So hart mir die Trennung von meiner Diözese war, so kehre ich doch zurück ohne jede innere Erbitterung gegen die, die mir Gewalt angetan haben.“
Beten wir anlässlich dieses Jahrestages um Frieden in der Welt und um die Seligsprechung von Bischof Sproll, dem Ehrenbürger unserer Gemeinde.