Dass wir bei Ihm "eingesteckt" sind...
Sonntagsgedanken zu Lukas 6,20-26
Das Evangelium heute mit den Seligpreisungen und Wehrufen ist nicht einfach zu verstehen. Für uns Erwachsene auch ein bißchen eine Zumutung.
Jesus präsentiert uns heute jeweils Gegensatzpaare:
Einen Armen und einen Reichen (siehe Bild 1)
Einen, der weint und einen, der sich freut (siehe Bild 2)
Einen, der von den Menschen gehasst und ausgeschlossen wird und einen der für seine Taten gelobt wird. (siehe Bild 3)
Wem geht es denn besser? Wir würden vermutlich sagen: natürlich dem Reichen, dem Lachenden, dem, der gelobt wird. Aber Jesus sagt genau das Gegenteil: „Selig ist der Arme, der Traurige, der Ausgestoßene“. Wenn ich versuche mit anderen Worten auszudrücken, was das Wort „selig“ meint, dann vielleicht am ehesten „eine gute Verbindung zu Gott haben“. Einer der selig ist, hat eine gute Verbindung zu Gott.
Jesus sagt also: der Arme, der Weinende und der Ausgestoßene, die (können) eine gute Verbindung zu Gott haben.
Gott möchte, dass es uns Menschen gut geht. Wenn wir arm, weinend und ausgestoßen sind, dann möchte er uns trösten, uns zu essen geben und uns aufnehmen.
Er möchte, dass wir eine gute Verbindung zu ihm haben. Wenn dafür ein Bild suchen, dann passt vielleicht das Bild eines Stromsteckers. Wir sind bei unserer Energiequelle Gott eingesteckt. Er versorgt uns mit Kraft, mit Nahrung mit Wärme, wenn wir es brauchen.
(siehe Bild 4)
Soweit so gut.
Aber was ist denn mit den anderen drei? Mit dem Reichen, mit dem Fröhlichen, mit dem, der gelobt wird? Von denen sagt Jesus ja „wehe euch, ihr habt euren Lohn schon erhalten!“.
Vielleicht ist es das entscheidende, dass wir auch bei Gott eingesteckt sind, wenn es uns gut geht. Wir vergessen oft, dass unser Reichtum, unsere Talente und alle Freuden, die wir erfahren zuallererst Geschenk sind. Wir erreichen das nicht aus eigener Kraft.
Wenn wir uns an unserem Reichtum und unseren Erfolgen freuen, aber in der Haltung: Das ist ein Geschenk von Gott, dann sind wir darin auch „selig“, stehen in guter Verbindung mit Gott.
(siehe Bild 5)
Das wünsche ich uns für diesen Sonntag: dass wir in guter Verbindung mit Gott leben, dass wir bei Ihm „eingesteckt“ sind!
Sonntagsgedanken von Martina Gröber